Gespanne passen nicht mehr unter der Bahn hindurch

Sie habe sich selbst bei einer Probebefahrung durch einen örtlichen Landwirt davon überzeugen können, berichtete Lünerns Ortsvorsteherin Anja Kolar: An der Stockumer Dorfstraße kann ein Traktor noch problemlos unter der neu gebauten Bahnbrücke hindurchfahren. Zieht er aber einen Anhänger mit einer bestimmten Höhe, würde das Gespann stecken bleiben. Auch der Schulbus könne die Unterführung nur ganz knapp passieren, so Kolar.

Genau das sollte eigentlich nicht passieren. Bevor die Bahnbrücken entlang der Hellwegbahn saniert wurden, gab es eine Abfrage unter den Ortsvorstehern der betroffenen Dörfer zu den gewünschten Maßen der Durchfahrten. Man war sich einig, dass die früher geltenden Durchfahrthöhen nicht vergrößert und nicht verringert werden sollten. Schwerlastverkehr sollte die Unterführungen nicht für Abkürzungen nutzen können. Die örtlichen Bauern sollten mit ihren Gespannen aber nach wie vor hindurchpassen.

Die neuen Brückenbauwerke sind tiefer als die alten. Deswegen wurden beziehungsweise werden die Fahrbahnen nach Fertigstellung der Brücken abgesenkt. In Stockum ist dabei aber offenbar ein Fehler passiert. Auf der Südseite ist eine kleine Rampe entstanden, damit das Niveau der Fahrbahndecke unter der Brücke die nötige Tiefe hat. Die Rampe ist wohl zu nah vor der Unterführung und zu steil. Denkbar erscheint ein Zusammenhang mit einem Kanalschacht genau an dieser Stelle.

Kolar hat die Panne bereits gemeldet, und die Stadt bestätigte nun, das Problem sei bekannt. Man führe bereits intensive Gespräche mit der Bahn, erklärte Stadtsprecher Oliver Böer. Ob und wie die Panne behoben werden soll, ist also noch unklar.

Neben der Brücke in Stockum wurden auch die in Westhemmerde und an der Trotzburgstraße in Hemmerde erneuert. Das Projekt in Hemmerde ist noch nicht abgeschlossen. Dort soll die Durchfahrt noch bis Ende März gesperrt bleiben, bis die Fahrbahn fertig ist.