Eine besondere Vorlesestunde für Erwachsene
Zum dritten Mal lasen der Antiquar Schröter und der Technische Beigeordnete Kampmann gemeinsam vor – Humorvolles, aber auch Nachdenkliches. Und auch der Lokalkolorit kam nicht zu kurz. Ralf Kampmann sinnierte in den Worten von Axel Hacke über die Feinfühligkeit beim Tanzen, rezitierte ein modernes Liebesgedicht von Fritz Eckenga und gab den von Horst Evers geschilderten Schwierigkeiten beim Weihnachtsgeschenke-Kauf eindrucksvoll eine Stimme. So bereitete er den Boden für Acki Schröter: Die gelöste Stimmung nutzte dieser, um sich drei Freiwillige aus dem Publikum zu holen. „Sie sollten nicht mit mir verwandt sein, sich mit Skat ein bisschen auskennen und Kopfrechnen können“, stellte Schröter die Voraussetzungen an seine „Freiwilligen“.
Stift, Zettel und eine Skatkarte bekamen die Drei in die Hand gedrückt; was sie damit machen sollten, ließ Schröter zunächst bewusst im Unklaren. Nur einen Hinweis gab er: „Zwischen Lünern und Berlin besteht eine enge Verbindung“, konstatierte der Antiquar. 400 Tage nach der eigentlichen Eröffnung der Tunnelunterführung nach Stockum wartet Lünern noch immer auf die Freigabe des Eisenbahntunnels – damit habe Lünern mindestens den Rang des Berliner Flughafens, meint Schröter. Darüber konnte auch sein Lesepartner Ralf Kampmann lachen – schließlich verantwortet die Deutsche Bahn die Baustelle und nicht die Stadt Unna. Lachen konnten letztlich auch die drei „Freiwilligen“: Sie mussten die Zahl auf ihrer Spielkarte verdoppeln, mit drei multiplizieren und diese Zahl Acki Schröter nennen. „Ich kann Ihnen dann sagen, welche Spielkarte Sie haben“, prophezeite Acki Schröter. Der Zaubertrick gelang nur bedingt, bei so mancher Zahl habe sich der ein oder andere Freiwillige „schlicht verrechnet“, meinte Schröter. Auch eine Parallele zum Berliner Flughafen – und dem Eisenbahntunnel in Lünern.