Zerstörung und Diebstahl auf dem Friedhof

„Ich verstehe nicht, wie Menschen so brutal sein können. Wie kann man Tote bestehlen?“ – so kommentiert eine Frau aus Lünern, was mit der Grabstätte ihrer Eltern geschehen ist. Zum Totensonntag vor Kurzem hatte sie das Grab ihrer Mutter und ihres Vaters noch frisch herrichten lassen. Als sie nun wieder den Friedhof besuchte, um eine neue Kerze anzuzünden, traute sie ihren Augen nicht. Die Vase war ebenso verschwunden wie die Grablampe. Glasscherben zeugen davon, dass die Lampe zertrümmert wurde. Offenbar mit wüsten Fußtritten wurde am Grab alles aufgewühlt. Passiert sein muss das alles von Sonntag auf Montag. Beim Abmontieren des Grabschmucks müssen die Täter aber auch Aufwand gehabt haben. Die Lünernerin geht davon aus, dass die Metallgegenstände abgeschraubt wurden. Vase und Lampe sind aus Bronze. Nicht auszuschließen ist deswegen, dass Metalldiebe am Werk waren, die die Beute aufgrund des Materialwerts verkaufen wollen. Die Polizei wurde über den Fall informiert.
Norbert Branscheid vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde kennt den Fall. Er begutachtete am Donnerstag umgehend das Friedhofsgelände in Lünern und fand noch ein weiteres Grab, von dem etwas gestohlen worden war. Grundsätzlich aber seien Vandalismus oder Diebstahl für den dörflichen Friedhof bisher kein großes Thema gewesen. „Bisher hatten wir Glück. Auf anderen Friedhöfen ist das schlimmer.“ Polizeisprecherin Ute Hellmann bestätigt, dass es in diesem Jahr noch keine Anzeigen den Lünerner Friedhof betreffend gegeben habe. Am Südfriedhof sei vor Kurzem eine Skulptur gestohlen worden.